Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler und ist in sich in mehrere verschiedene Arten aufgeteilt. Seine natürliche Heimat liegt im warmen Mittelmeerraum, wo er vom trockenen, warmen Klima profitiert. Er kommt in Griechenland, Dalmatien sowie in Italien besonders häufig vor, ist aber auch in anderen Teilen Südeuropas zu finden – so sind die Lavendelfelder beispielsweise das charakteristische Merkmal der französischen Provence. Benediktinermönche führten erstmals die Lavendelpflanze nördlich der Alpen ein. Seitdem ist sie in einigen wenigen Regionen Deutschlands heimisch und wird ansonsten als Zierpflanze in Gärten angebaut, wo sie selten verwildert, aber auch als Duftproduzent herangezüchtet.
Wirkung von Lavendel durch ätherisches Öl
Wie viele andere Pflanzen auch bilden viele Lavendelarten in den Blüten und Blättern ätherische Öle. Dies sind Substanzen, die von der Pflanze zum Schutz vor Fressfeinden hergestellt werden. Ätherisches Öl riecht für den Menschen gut und der Duft ist deutlich wahrnehmbar. Auch wenn es flüchtig ist, vertreibt es allerdings Tiere von der Pflanze. Zur Herstellung von ätherischen Ölen für den Gebrauch durch den Menschen werden drei verschiedene Lavendelarten verwendet Echter Lavendel (Lavandula Angustifolia), Speik-Lavendel (Lavandula Latifolia) sowie Hybridlavendel, der auch als Lavandin bekannt ist. Diese drei Arten werden nicht in Deutschland, sondern hauptsächlich in Südfrankreich und Spanien angebaut.
Produkte aus Lavendelöl gibt es in unterschiedlicher Qualität
Naturreines Lavendelöl gibt es in unterschiedlicher Qualität auf dem Markt zu kaufen. Die Güte des Produktes wird anhand des Estergehalts bestimmt. Dieser wiederum zeigt an, wie viel verestertes Linalool enthalten ist – auf diesen Stoff kommt es an. Als besonders hochwertig gelten Lavendelöle mit der Bezeichnung Barreme und Mont Blanc, die einen Esteranteil von 52 bzw. 40 aufweisen. Mit einem Anteil von etwa 30 gilt auch Lavandinöl noch als eins der hochwertigeren Produkte.
Lavendel fand schon früh Anwendung als Heilpflanze. Schon Hildegard von Bingen empfahl Lavendelöl in Wein bei Lungenbeschwerden. Oft wurde auch die duftenden Lavendelblüten auf dem Fußboden verstreut, damit die ätherischen Öle die Luft frisch zu halten.