Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist auch in unseren Breiten eine beliebte Gartenpflanze. Die meisten Sorten haben schöne Blüten mit einer intensiven blau-violetten Farbe. Die ganze Staudenpflanze strömt einen intensiven Duft aus. Verantwortlich für den typischen Duft des Lavendels ist das in den Blüten enthaltene ätherische Öl. Während Lavendel bei uns eine winterharte Zierpflanze ist, wird er vor allem in Frankreich gewerbsmäßig angebaut. In der Provence gibt es große Felder, die mit Lavendel bepflanzt werden. Über der ganzen Region hängt im Sommer der schwere Duft, den die Blüten ausströmen. In Südfrankreich ist das Klima bestens geeignet, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können. Die Ernte der Lavendelblüten wird Jahr für Jahr dafür genutzt, um rein natürliches ätherisches Lavendelöl daraus zu gewinnen.
Beliebter Duft
Das ätherische Lavendelöl wird für viele Zwecke benötigt. Es spielt eine große Rolle als Duftstoff bei der Herstellung von hochwertigen kosmetischen Produkten. Ätherisches Lavendelöl hat jedoch auch eine beruhigende und desinfizierende Wirkung. Deshalb gehört es seit langer Zeit zu den bewährten Naturheilmitteln.
Doch das echte ätherische Lavendelöl besitzt noch ganz andere Eigenschaften. Während die meisten Menschen den schweren Duft der Lavendelblüten mögen, lassen sich Motten von ihrem zerstörerischen Werk im Kleiderschrank abhalten, wenn es dort nach Lavendel riecht.
Kleidermotten können Schaden anrichten
Wer im Herbst seinen Kleiderschrank umräumen will, um die leichte Sommergarderobe gegen warme und dicke Pullis, Mäntel und Jacken einzutauschen, kann mitunter böse Überraschungen erleben. In Wollpullovern und Mänteln befinden sich plötzlich kleine Löcher. Dabei handelt es sich meist um das Werk von Kleidermotten, die sich in den Anziehsachen angesiedelt haben. Gerade wenn Kleidungsstücke beiseite gehängt und sie über längere Zeit nicht mehr in die Hand genommen oder gewaschen werden, bieten sie den Motten einen idealen Aufenthaltsort. Sie fressen kleine, unregelmäßige Löcher in die Gewebe der Kleidungsstücke und überziehen sie mit feinen Gespinsten. Es gibt die Empfehlung, Kleidung nur gewaschen, gereinigt oder wenigstens gut durchgelüftet bis zur nächsten Saison aufzubewahren. Die Sachen sollten gut in Papier oder auch in Kunststofftüten verpackt werden. So kann die Kleidung nicht verstauben. Den Motten wird so der Zugang zu einem ungestörten Ort für das Einnisten erschwert. Motten lieben ihre Ruhe. Wer seine Kleidung trägt, wäscht und reinigt, sie also immer in Bewegung hält, sorgt damit schon für einen natürlichen Mottenschutz. Doch wenn dies saisonbedingt nicht möglich ist, dann sollten an dem Lagerplatz für die Kleidungsstücke unbedingt abwehrende Duftstoffe deponiert werden. Ein seit Langem bewährtes Mittel gegen Kleidermotten ist das ätherische Lavendelöl. Die Konzentration des Duftes im Lavendelöl ist so stark, dass die Motten den Ort meiden, an dem es so intensiv riecht.
Lavendel als natürliches Mittel gegen Mottenfraß
Werden bereits erste Schäden in der Kleidung festgestellt, ist es allerhöchste Zeit, etwas gegen die Schädlinge zu tun. Besser ist es jedoch, bereits vorbeugend mit ätherischem Lavendelöl getränkte kleine Tücher an den Kleidungsstücken anzubringen. Seit Jahrhunderten legen die Hausfrauen getrocknete Lavendelblüten in ihre Schränke und Truhen. Motten besitzen einen guten Geruchssinn. Sie machen um so geschützte Schrankfächer einen großen Bogen. Doch noch stärker konzentriert als in den ursprünglichen Blüten sind die Duftmoleküle im daraus ausgepressten ätherischen Öl des Lavendels. Die Schutzwirkung des Öls vor Motten ist deshalb stärker, als wenn nur ein Lavendelsträußchen zwischen die Wäsche gelegt wird. Natürlich nimmt auch die Kleidung den Duft an. Sie riecht nach einer längeren Zeit der Lagerung trotzdem frisch. Wird die Kleidung wieder hervorgeholt, um sie zu tragen, verfliegt der Duft. Wer ihn gern mag, kann also nicht nur im Kampf gegen Kleidermotten ätherisches Lavendelöl benutzten, sondern auch um einen wohlriechenden Duft im Kleiderschrank zu haben.
Bei einer langen Lagerzeit, in der das Kleidungsstück nicht benutzt und bewegt wird, sollte ab und zu der Duft durch ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl aufgefrischt werden.
Motten im Küchenschrank
Es gibt auch Motten, die sich gern im Küchenschrank einnisten. Diese Lebensmittelmotten befallen Nährmittel wie Hülsenfrüchte oder die Mehltüte. Gerade Lebensmittelbehälter, die nicht oft gebraucht werden, sind für die Motten ein begehrter Aufenthaltsort. Es ist wichtig, die vorhandenen Vorräte regelmäßig auf Mottenbefall zu überprüfen und die mit den Störenfrieden besiedelten Packungen zu entsorgen. Doch auch im Küchenschrank kann das ätherische Lavendelöl auf Filterpapier getropft und als unbedenkliches und lebensmittelechtes Abwehrmittel gegen Motten eingesetzt werden.
Nutzen Sie den angenehmen Duft des Lavendels in Ihrem Haushalt für den Schutz gegen lästige Kleidermotten und Lebensmittelmotten.
Lavendelöl können Sie übrigens auch gegen plagende Insekten bei ihrem Pferd einsetzen.