Hebammen ist ätherisches Lavendelöl schon lange Zeit als hilfreiches Mittel während der Schwangerschaft bekannt. Es wirkt beispielsweise gegen Schwangerschaftsstreifen, Nabelschmerzen und Juckreiz. Zusätzlich entfaltet es natürlich auch bei Schwangeren in einem Vollbad oder einer Aromatherapie seine gewohnt beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. In vielen Entbindungsstationen gehört Lavendelöl als Geburtshilfe oder zur Geburtsvorbereitung genutzt.
Auf was muss man achten?
Man sollte gerade während der Schwangerschaft darauf achten hochwertiges Lavendelöl zu nutzen. D.h. am besten durch Wasserdampfdestillation gewonnenes Öl des echten Lavendel (Lavandula Angustifolia) aus rein biologischem Anbau verwenden.
Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass keine individuelle Überempfindlichkeit oder gar Allergie gegen Lavendel vorliegt. Schwangere sollten zudem genau auf die Dosierung achten und den Gebrauch mit ihrem Frauenarzt absprechen um Nebenwirkungen zu vermeiden. Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen wird der Einsatz von Lavendelöl kritisch diskutiert, da das ätherische Öl Einfluss auf die Gebärmutter hat. Generell ist von einer großzügigen Dosierung während der Schwangerschaft abzuraten. Zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft kann Lavendelöl jedoch in Maßen ohne Bedenken eingesetzt werden.
Während der Schwangerschaft kann Lavendelöl folgendermaßen eingesetzt werden:
• Zum Entspannen in der Badewanne
• Bei Schlafstörungen zum besseren Einschlafen
• Bei Juckreiz wirken Lavendelölumschläge
• Bei Nabelschmerzen
• Bei Spannen in den Brüsten und sensiblen Brustwarzen
Lavendelöl zum Entspannen in der Badewanne
Um das Wohlbefinden zu fördern eignet sich auch während der Schwangerschaft ein Vollbad mit Lavendelöl. Um die optimale Entspannung zu erzielen, sollte das Lavendelöl sparsam dosiert in das heiße Wasser gegeben werden. Alternativ können auch fertige Badezusätze mit Lavendelöl verwendet werden. In jedem Fall sollte es sich um Lavendelöl aus echtem Lavendel handeln, da dieses die hochwertigsten Inhaltsstoffe enthält und die beste Wirkung verspricht. Pro Woche sollten Schwangere aber nicht mehr als drei Vollbäder mit Lavendelöl nehmen.
Lavendelöl gegen Schlafstörungen
Auch bei Einschlafproblemen können Schwangere gefahrlos auf Lavendel-Produkte zurückgreifen. Dabei eignet sich wieder das Öl des echten Lavendel besser als die übrigen Sorten. Dabei kann beispielsweise -wie oben beschrieben- ein Lavendelbad genommen werden. Alternativ bieten sich auch Lavendel-Duftsäckchen in der Nähe des Bettes oder die Einnahme von Lavendel-Tee an. Bitte beachten Sie auch hier, dass pro Woche nicht mehr als drei Tees getrunken werden sollten.
Lavendelöl gegen Juckreiz
Schwangere werden besonders oft von Juckreiz geplagt. Noch ärgerlicher ist dieser sobald er nachts auftritt. Umschläge mit Lavendelöl können bei juckender Haut wahre Wunder bewirken. Zur Anwendung sollten 1-2 Tropfen Öl des echten Lavendels auf ein angefeuchtetes Tuch gegeben werden und um die entsprechenden Körperstellen gewickelt werden. Sie können die Wickel je nach Bedarf bis zu 3-mal täglich und bis zu fünf Tage hintereinander anwenden. Natürlich sollten Sie auf Lavendelwickel verzichten, wenn der Juckreiz von einer Erkrankung der Haut herrührt. Sprechen Sie die Einnahme am besten mit ihrem Frauenarzt oder ihrer Hebamme ab.
Lavendelöl gegen Nabelschmerzen
Während der Schwangerschaft aufkommende Nabelschmerzen sind lästig und kommen bei fast jeder Frau vor. Die Schmerzen am Bauchnabel treten häufig ab der 28. Schwangerschaftswoche auf und werden durch das Wachstum der Gebärmutter ausgelöst. Um die Schmerzen zu lindern sollten Sie ein angefeuchtetes Tuch 1-2 mal täglich mit 2 Tropfen Lavendelöl des echten Lavendels beträufeln und auf dem Nabel platzieren. Nach drei Tagen sollte die Anwendung für mindestens zwei Tage pausiert werden und falls die Beschwerden nicht verschwinden ein Arzt befragt werden.
Lavendelöl gegen spannende und über-sensible Brustwarzen
Auch bei Spannungsgefühlen in den Brüsten können Schwangere durch Umschläge mit dem Öl des echten Lavendels ihre Beschwerden lindern. Nutzen Sie dazu 1-2 Tropfen des ätherischen Öles auf einem feuchten Tuch. Das Öl kann sanft einmassiert werden. Dabei werden die Brüste sogar gleichzeitig schon auf das Stillen vorbereitet. Nach der Entbindung sollten Sie jedoch darauf verzichten, da Rückstände des Öles beim Stillen in den Organismus des Säuglings gelangen können. Während der Schwangerschaft kann es jedoch ohne Gefahr eingesetzt werden. Massieren Sie das Öl täglich einmal ein und machen Sie spätestens ab dem 4. Tag in Folge zwei Tage Pause.
Lavendelöl während der Geburt?
Die beruhigende Wirkung des Lavendelöls kann während der Geburt seine beruhigenden Eigenschaften entfalten. Ein Lavendelbad wird daher oft als natürliche Alternative zur Einleitung der Wehen genutzt. Gerade die entspannende Wirkung auf den Geist kann dabei die Wehen auslösen. Ob es sich dabei um einen Badezusatz oder Öl handelt ist dabei nicht entscheidend. Auch hier sollten natürlich nur hochwertige Lavendelprodukte verwendet werden.
Als Alternative zum Bad kann auch eine sogenannte Aromatherapie mit Lavendelöl stimulierend auf die Wehen wirken. Hierbei wird das ätherische Öl in einer Duftlampe oder einem Diffusor eingesetzt um seine entspannenden Dämpfe im Raum zu verteilen. Pro Esslöffel Wasser sollten Sie einen Tropfen Lavendelöl hinzugeben.
Kein Schopf- oder Speiklavendel verwenden!
Wie bereits beschrieben sollten Sie während der Schwangerschaft nur hochwertiges Öl des echten Lavendels verwenden. Schwangere, ältere Menschen, Stillende, Kinder und Babies sollten auf keinen Fall Öl aus Schopflavendel oder Speiklavendel anwenden.
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